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Inflation, Logistikkosten und Rohstoffpreise: Auswirkungen auf den Verpackungsmarkt

Bezogen auf einige wichtige Verpackungs-Segmente

Zuerst möchten wir Sie gerne beruhigen – der Krieg in der Ukraine hat bisher keine wirklichen Auswirkungen auf unsere Lieferfähigkeit und wir erwarten aktuell auch keine zeitnahen, gravierenden Effekte. Wir führen keine direkten oder indirekten Geschäfte mit Russland, so dass wir von Sanktionen nicht betroffen sind. Ein weiterer Vorteil für Sie bildet unser breit und international aufgestelltes Lieferanten-Netzwerk basierend auf über 100 Jahre Verpackungs-Expertise – wodurch wir weiterhin voll lieferfähig bleiben sollten und im Zweifel auf alternative Produktionspartner oder Verpackungen ausweichen können. Daneben steht Ihnen weiterhin unser komplettes Standardlagersortiment oder miteinander vereinbarte Kontraktmengen aus fünf Lagerstandorten prompt aus Vorrat zur Verfügung.

Papiere, Pappen und Kartonagen

Nach der aus den Fugen geratenen Angebots- und Nachfragesituation vom letzten Jahr, entstanden durch die Corona-bedingt höhere Nachfrage bei gleichzeitig reduziertem Angebot, beispielsweise aufgrund von kurzfristigen Werkschließungen, erleben wir aktuell eine leichte Entspannung des Marktes. So konnten inzwischen einige Werke ihre Kapazitäten (z. B. durch neue Anlagen) erhöhen, was sich bereits positiv auf die Lieferzeiten auswirkt. Ebenfalls ist zu erkennen, dass sich die Rohpapier-Preise langsam einpendeln. Negativ wirken sich die weiter stark steigenden Energiekosten aus, zum einen da die Papier- / Papp-Produktion recht energieintensiv ist und zum anderen da die Logistik immer teurer wird. Von daher ist es schwierig, eine konkrete Preisprognose zu treffen, allerdings gehen wir erst einmal von relativ konstanten Preisen und im besten Fall sogar möglichen Preis-Reduktionen zum Ende des Jahres aus.

Papiere, Pappen und Kartonagen

Spezialpapiere

Bereits im Januar 2022 hatten wir eine Verteuerung von 100,00 Euro pro Tonne beim Rohpapier, +25 % bei den Chemikalien und beispielsweise +70 % für Paletten, sowie deutlich erhöhte Energiekosten. Aktuell haben sich zwar die Preise für Rohwaren auch im Bereich Spezialpapiere eingependelt und wir erwarten keine weiteren, dramatischen Preisanpassungen – aber da die Rohpapier-Preise hier nicht ganz so entscheidend für die Gesamt-Produktionskosten sind, nehmen die steigenden Energiekosten einen immer größeren Faktor ein. Für die Herstellung von Spezialpapier wird viel Energie / Strom benötigt, da beispielsweise für hochwertige Beschichtungen oftmals eine energieintensive UV-Trocknung verwendet wird und auch die Transport- und Kraftstoffpreise nehmen einen wesentlichen Faktor ein. Aufgrund der aktuellen Energiesituation erwarten wir deswegen kurzfristig im Bereich Spezialpapiere weitere, notwendige Preisanpassungen.

Polymerpreisindex Plastixx ST

Folienprodukte

Im Folienbereich haben wir bis in dieses Jahr hinein eine Preisentwicklung erlebt, die bei einigen Produkten die +100 % Marke geknackt hat. Zu berücksichtigen gilt es allerdings, dass das Preisniveau vor der Corona-Pandemie extrem niedrig war. Die Erhöhungen liegen zum einen daran, dass diese Produkte aus fossilen Rohstoffen bestehen, also direkt von den steigenden Preisen im Bereich Gas und Öl betroffen sind, aber ebenso an Corona-bedingten Werkschließungen und Problemen im internationalen Handel bzw. Transport, weswegen es zu der Verknappung und stark steigenden Preisen kam. So machen sich bis dato weiter der Fachkräfte- und Containermangel, die erhöhten Energiepreise sowie steigende Transport- und Verpackungskosten bemerkbar.

Entsprechend der Entwicklung an den Tankstellen ist bei den Rohwarenpreisen derzeit eine leicht positive Tendenz nach unten zu beobachten – gleichzeitig steigt die generelle Verfügbarkeit. In Abhängigkeit der Situation um Russland erhoffen wir uns dementsprechend zumindest mittelfristig sinkende Preise.

Grafik: © 2022 Kunststoff Information, Bad Homburg - www.kiweb.de

Verpackungsklebebänder

Auch im Packband-Bereich haben wir aus den bereits genannten Gründen konstante und teils dramatische Preiserhöhungen sowie Lieferverzögerungen, zum Beispiel beim PVC-Klebeband, erlebt. Derzeit bewegen wir uns auf einem Markt, welcher hinsichtlich seiner einzelnen Einwirkfaktoren auf die Preisentwicklung etwas komplexer ist. Bis zuletzt war die Verfügbarkeit von Plastik-Klebebändern erheblich eingeschränkt und zugesagte Liefermengen wurden stellenweise zusätzlich kurzfristig gekürzt. Dieser Umstand wirkte sich natürlich auch auf die preisliche Entwicklung aus. Soweit uns jedoch bekannt, sind inzwischen wieder alle Produktionswerke bei voller Auslastung und der Rohwareneinkauf hat sich etwas stabilisiert. So erwarten wir trotz steigender Energiekosten vorerst konstantere Konditionen. Davon ausgeschlossen ist der Bereich der Papier-Klebebänder, da die Angebots- und Nachfragesituation im Bereich Papierselbstklebeband und Nassklebeband weiter sehr angespannt und somit bedauerlicherweise von weiterhin steigenden Preisen auszugehen ist.

Verpackungsklebebänder

Zusammenfassend können wir sagen, dass derzeit eine leichte Entspannung im Verpackungsmarkt zu erhoffen ist – diese Vermutung basiert auf aktuellen Erkenntnissen und unterliegt möglichen Schwankungen durch die Situation in der Ukraine, erdenklichen Lockdowns (im Herbst / Winter), eventuellen Hafenschließungen wie in Shanghai und Shenzhen oder unvorhersehbaren Ereignissen wie der Stilllegung des Suezkanals durch die “Ever Given” letztes Jahr, welche den internationalen Warentransport extrem durcheinander gebracht hatten. Von daher sind wir aktuell froh, dass wir Ihre Verpackungen gut beziehen können, schauen gleichzeitig aber etwas sorgenvoll in die schwer zu prognostizierende Zukunft.

Wenn Sie in dieser unsicheren Zeit die Sicherheit erhöhen und das Risiko möglicher Lieferengpässe im Verpackungsbereich minimieren wollen, stehen Ihnen unsere Verpackungsexperten gerne hinsichtlich eines Rahmenkontrakts zur Verfügung – denn nur so können wir Ihnen derzeit eine prompte Lieferzeit und konstante Preise garantieren.