In den letzten zwei Jahren kannten die Preise auf dem Verpackungsmarkt fast immer nur den Weg nach oben. Das galt leider auch für die Lieferzeiten von Kartons und Co. Nun haben sich die Zeiten (etwas) geändert, allerdings bleibt immer noch eine gewisse Unsicherheit. Wir haben für Umreifungsbänder, Stretchfolie, Klebebänder, Verpackungspapiere und Kartonagen und Verpackungsmaschinen einen Überblick der Entwicklungen zusammengestellt.
Polypropylen und Polyester-Umreifungsbänder
Die Preise der PP-Umreifungsbänder sind nach zweijährigem Anstieg im letzten Quartal 2022 gesunken und auch die Lieferzeiten haben sich verkürzt, wobei es in der KW 5 und 6 beim Rohstoff wieder einen Anstieg um ca. 100 Euro pro Tonne gab. Dementsprechend bleibt die weitere Preisentwicklung spannend, wir hoffen aber auf konstantere Bezugskonditionen. Somit ist auch die Nachfrage für Bänder mit einem Anteil Rezyklat deutlich gestiegen, jedoch ist die Nachfrage für Bänder auf Basis biobasierter Kunststoffe zurückgegangen. Die Gesamtmenge auf dem Markt bewegt sich circa auf dem Vorjahresniveau.


Stretchfolie
Aufgrund des Rückgangs der Nachfrage nach Stretchfolie reduzierten sich auch die Rohstoffpreise, wodurch sich natürlich auch die Preise für die Produkte verringert haben. Zudem sind die Lieferzeiten Aufgrund der schwachen Nachfrage noch verhältnismäßig kurz, die Lager sind voll. Die gute Verfügbarkeit der Rohstoffe (HDPE oder LDPE) wird in der näheren Zukunft erstmal weiter Druck auf den Preis ausüben.
Der Preis für den Rohstoff LDPE ist im letzten Quartal 2022 zwar leicht angestiegen, lag trotzdem aber unter dem Preisniveau von 2019. Die weitere Preisentwicklung ist stark von der Nachfrage abgängig, jedoch erwarten wir vorübergehend einen weiteren Preisrückgang.
Klebebänder
Die deutliche Nachfrageschwäche bei Selbstklebebändern, die bis zum Ende des Jahres 2022 unverändert anhielt, führte zu starken Absatzverlusten, im Bereich PP-Klebeband teilweise sogar im höheren, zweistelligen Bereich. Somit gab es teilweise extreme Preisreduzierungen bei Standard-Klebebändern von mehr als 20 %. Die Lieferzeiten sind aufgrund der Situation verkürzt und die Produkte sind ausreichend verfügbar.
Bei Nassklebebändern gab es 2022 einen starken Preisanstieg, in allen Sparten war ein zweistelliger Zuwachs zu verzeichnen. Nach dem Sommer blieben die Aufträge hinter den Erwartungen zurück, weshalb davon auszugehen ist, dass die Preise aufgrund der schwächelnden Nachfrage wieder sinken.


Verpackungspapiere und Kartonagen
Obwohl die Lieferzeiten zu Beginn des vergangenen Jahres noch überdurchschnittlich lang waren, haben diese sich gegen Ende wieder normalisiert. Die angestiegenen Preise von Verpackungspapieren und Kartonagen haben sich mittlerweile wieder nahezu normalisiert, so wurde etwa Ende 2022 beim Papier ein Preisrückgang von etwa 8 % verzeichnet. Aktuell ist die Nachfrage eher Verhalten und sollte dies so bleiben, sind weiterhin sinkende Preise zu erwarten. Allerdings bleibt auch festzuhalten, dass die aktuelle Preisentwicklung nicht durch günstigere Produktionskosten entstand, da die höheren Energie- und Frachtraten den leicht reduzierten Papierpreis mehr als komplett ausgleichen, sondern bei der niedrigen Produktionsauslastung geht es aktuell mehr darum die Maschinen am Laufen zu halten.
Verpackungsmaschinen
Bei den Verpackungsmaschinen gab es im vergangenen Jahr eine hohe Nachfrage aufgrund der steigenden Präsenz des Online-Handels. Dies führte zu einer positiven Entwicklung des Umsatzes in diesem Bereich. Die Maschinenpreise tentieren zu weiterem Anstieg, teilweise sogar in den zweistelligen Prozentbereich. Auch die Nachhaltigkeit, vor Allem bei den Kunden, spielt immer noch eine große Rolle, weshalb oft Papierpolstermaschinen oder Kartonschredder angefragt werden. Ein Indiz dieses Trends ist auch, dass sich immer mehr Hersteller mit Nassklebeautomaten beschäftigen.
